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The Broken Circle

Baetens, Veerle (Skådespelare), Heldenbergh, Johann (Skådespelare), Van Groeningen, Felix (Regissör) Format: DVD
4,6 4,6 av 5 stjärnor 131 betyg
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Product description

Elise und Didier sind ein ungewöhnliches Paar. Elise hat ein Tattoo-Studio, Didier spielt Banjo in einer Bluegrass-Band. Er redet viel, sie hört meistens zu. Er ist ein überzeugter Atheist und ein hoffnungsloser Romantiker, sie schmückt sich mit einem tätowierten Kreuz und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Als sie sich kennenlernen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Ihr Glück ist perfekt, als Maybelle geboren wird. Doch als sie im Alter von sechs Jahren ernsthaft erkrankt, gerät ihre Welt aus den Fugen und all die Wendepunkte ihrer intensiven Beziehung ziehen an ihnen vorbei. Sie erinnern sich an den Zauber des Anfangs, die zunehmende Nähe durch ihre gemeinsame Leidenschaft für Bluegrass-Musik, ihre ungewöhnliche Hochzeit, die unerwartete Schwangerschaft und schließlich an die Freude nach der Geburt ihrer wundervollen Tochter. Ein vollständiger Kreis des Glücks für ein sehr unkonventionelles Paar...


Pressezitate:
"Unter die Haut und mitten ins Herz (...) Hinreißende Schauspieler, wundervolle Musiknummern" (Kino-Zeit.de)

Produktinformation

  • Bildförhållande ‏ : ‎ 2.35:1
  • Media Format ‏ : ‎ Bred skärm
  • Audio Encoding ‏ : ‎ Holländska (Dolby Digital 2.0), Tyska (Dolby Digital 2.0), Holländska (Dolby Digital 5.1), Tyska (Dolby Digital 5.1)
  • Antal skivor ‏ : ‎ 1
  • Kundrecensioner:
    4,6 4,6 av 5 stjärnor 131 betyg

Kundrecensioner

4,6 av 5 stjärnor
4,6 av 5
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S. J. Eustace
5,0 av 5 stjärnor Excellent Belgian Movie
Granskad i Storbritannien den 8 augusti 2022
Verifierat köp
I had already seen a few films by Felix van Groeningen and decided to get this. Absolutely 100% recommended
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Tita Fürst - Koren
5,0 av 5 stjärnor Der Vogel ist jetzt ein Stern
Granskad i Tyskland den 21 januari 2019
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sagt die kleine Maybelle (Nell Cattrysse) zu ihrem Vater, als wieder einmal ein Vogel durch das Glas (die Terasse) fliegen wollte und dabei starb. Maybelle ist sechs Jahre jung und krank.
Ihre Eltern, die Mutter Elise (Veerle Baetens) und der Vater Didier (Johan Heldenbergh) versuchen alles um ihre Tochter die Krankheit "leichter" zu machen. Maybelle, sie bekam ihren Namen nach der Schwiegermutter von Johnny Cash, Maybelle Carter (die Mutter von June Carter Cash), ist ein besonderes Kind. .

Didier und Elise lernen sich zufällig kennen, sie hat ein Tattoo-Studio und Didier kommt eher zufällig hinein. Er will keine Tattoo's, lädt aber die blonde junge Frau zu einem Event. Am Abend wird eine Bluegrass-Band singen, er wäre auf jeden Fall da. Elise weiß sehr wenig über diese Musik, kommt aber zur Veranstaltung und sieht - Didier singt und spielt Banjo. Es gefällt ihr, sowohl die Musik wie auch der bärtige (ziemlich jung noch) Mann.
Die beiden werden ein Paar, Elise wird schwanger (eher ungewollt). Zuerst kann sich Didier damit nicht ganz abfinden, der Sonnenschein Maybelle ist DAS Kind, das vom Geburt geliebt wird. Wie ihre Beziehung, ihre etwas ungewöhnliche Heirat, ihr Leben auf dem Bauernhof, ihre Freunde, alles ist hier etwas anders. Mitt­ler­wei­le singt Elise in der Band und das tut sie wunderbar. So könnte das Leben ewig weitergehen...

Wie die meisten Rezensenten, bin auch ich der Meinung, dass hier weniger von der Story mehr ist. Es gibt keinen Spoiler im richtigen Sinne, man weiß/ahnt von Anfang an, die Geschichte wird so enden, wie sie dann - mit der Musik, die als schönste Liebeserklärung an DAS LEBEN zu sehen ist - auch tut.
Zwei, nein drei Menschen lieben sich über alle Massen. "Es war zu schön, es konnte nicht bleiben" wird Elise (Alabama) zu Didier sagen. Sie, die an Unendlichkeit glaubt, die die Vögel mit Aufkleber retten will, die im Sternen auch den Gott sieht; er, der Atheist, kein Agnostiker, hadert mit sich und "dem Gott". Er hat viel mehr dem Gott zu sagen, kann sich nicht mit "Sternen trösten", will nur das sehen, was hier und jetzt passiert. Und das ist eine Menge.
Zwei Menschen, die sich irgendwann auch verlieren, weil die Welt, weil das Leben so ungerecht zu sein scheint.
Ihre Flügel sind gebrochen, noch haben sie eine Chance sie wenigstens zu verarzten.
Wie reagiert man auf die Tragödie, die keinem Menschen passieren sollte? Verkriecht man sich, oder schreit man laut hinaus in die Welt, ob man auf irgendeine Antwort wartet, ist nicht sicher.
Wie kann man das Schweigen durchbrechen?
Es gibt Antworten und es gibt sie nicht... Alles bleibt offen, wenn man den Film nicht mit dem Herzen sieht.

FAZIT: die bewusst kurze Rezension regt an, auf die wichtigsten Fragen eine Antwort zu suchen. Sei es im Glauben, in der Arbeit... bis zur Negation/Verneinung. Oder buchstäblich in den Sternen, man kann sich ja immer einen von unendlich vielen nur für sich aussuchen.
Und die Musik, die trägt dann die Gefühle, die man vielleicht zu lange versteckt hat, genau zu diesem STERN.
Die Schauspieler sind wunderbar. Es ist schon eine große Arbeit, das Thema so zu zeigen, wie man es hier sieht, fühlt. Man ist am Ende NICHT allein. Und das zählt.
Die Geschichte, die von Johan Heldenbergh (dem Hauptdarsteller) geschrieben wude, ist nichts neues, ist etwas, was wir alle zig-Mal gesehen, manche sogar erlebt haben. Die Weise, WIE sie erzählt wird, mit Rückblenden, mit einer tiefen Liebe, einen Respekt, das macht sie so besonders. Der belgische Regisseur Felix Van Groeningen hat den Film 2013 gedreht (ich hoffe, er macht noch mehrere Filme).

Nebenbei: danke an alle Rezensenten (die P. sind nicht wichtig), besonders aber, danke Steffi (ich wollte den Film schon früher sehen), jetzt mache ich hier "Reklame".
13 människor tyckte detta var till hjälp
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Sebastian Schlicht
5,0 av 5 stjärnor „Der Kreis ist gebrochen!“
Granskad i Tyskland den 26 november 2014
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Ein absoluter Blindkauf war dieses Filmjuwel. Danke an „die filmfabrik“ („youtube.com“) übrigens…
Aber es hat sich gelohnt, dieses Werk ist eine Produktion aus den Niederlanden und etwas Besonderes… Abseits von Hollywood & Co finden sich immer mehr Independent-Filme, die nicht nur toll anzusehen sind, sondern auch einen künstlerischen Mehrwert haben. „The Broken Circle“ ist so ein Film, der weder bekannte Schauspieler, noch große Effekte benötigt, sondern einfach nur eine Geschichte und Figuren.

Didier und Elise sind ein Paar. Ein ungewöhnliches, aber dennoch sehr glückliches. Sie lieben sich, heiraten (wenn auch sehr eigen) und bekommen auch ein kleines Mädchen. Doch die kleine Maybelle erkrankt an Krebs…

Weder kenne ich einen Film von Regisseur Van Groeningen, noch einen der beiden tollen Hauptdarsteller. Das könnte sich aber demnächst ändern, vermute ich. Es ist schwierig was über „The Broken Circle“ zu schreiben, einerseits könnte ich wieder pausenlos drauf los tippen und andererseits würde ich am liebsten nur sagen: Kaufen und gucken!

Als der Film vorbei war, war ich überrascht und gerührt. Filme, die mich emotional ordentlich wachrütteln, sind natürlich immer etwas Besonderes. „The Broken Circle“ erzählt dabei eigentlich eine sehr simple Geschichte von einem Musiker, der eine Tattoo-Studio-Besitzerin kennenlernt, sich verliebt und mit ihr ein Kind bekommt, das später erkrankt. Aber wie so oft geht es vor Allem um die Erzählung und die Art, wie diese Geschichte präsentiert wird. Hier spielt der Film mit der Vermischung mehrerer Zeitebenen. Aber statt bloßer Rückblicke in einer normalen Erzählstruktur, wirkt der Film wie eine Erinnerung, die durch viele zeitlich, getrennte Momente geprägt ist. „The Broken Circle“ behauptet dies auch einfach und versucht nicht irgendwas zu erklären, im Gegenteil, er lässt dem Zuschauer Platz für eigene Interpretationen. So ist es auch mit den anderen Themen, die hier behandelt werden, wie Religion und Wissenschaft. Auch wenn diese Themen manchmal etwas zu konträr zum restlichen Geschehen wirken (wie die Fernsehausschnitte mit Ex-Präsident Bush), so leiden weder Story, Musik noch Charaktere darunter.
Interessant ist auch die Tatsache, dass der Film überraschend viel Aufmerksamkeit auf die Zeit in der zweiten Hälfte des Films legt (will hier nicht spoilern, aber die, die den Film gesehen haben, werden hoffentlich wissen, was ich meine).

Und zur Musik: Während des ganzen Schmerzes, den man als Zuschauer mit ansehen muss, wirkt die Musik von Didier und Elise wie ein Funken Hoffnung, der immer wieder aufblitzt. Diese Momente auf der Bühne haben eine tolle Kraft und lassen fast schon vergessen, wie grandios die beiden Darsteller spielen und singen. Johan Heldenbergh und Veerle Baetens haben eine fantastische Chemie zusammen, vor Allem, weil man viele intime Momente mit ihnen teilt und sie wie im realen Leben viel miteinander reden, aber man merkt, dass unter ihren Sätzen noch mehr drunter liegt. Besonders toll und glaubhaft ist auch die kleine Nell Cattrysse (Maybelle)! Heldenbergh schrieb übrigens das Theaterstück, auf welchem der Film basiert.

Optisch und vor Allem Schnitttechnisch ist der Film sehr hochwertig, aber natürlich muss ich nochmal die wundervolle Musik erwähnen: Die herrlich schwungvollen, aber auch teilweise herzzerreißenden Country-Songs dürften wohl ein Hauptgrund dafür sein, warum der Soundtrack auf CD ein Hit ist!

Fazit: 2013 war wirklich ein besonderes Kinojahr! „The Broken Circle“ ist definitiv eins der besten Werke aus diesem Jahr. Eine wundervolle, aber auch bedrückend, traurige Liebesgeschichte, frei von Kitsch und Klischees, mit Respekt für seine Figuren und seine Zuschauer, klasse!
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APB- Girl
5,0 av 5 stjärnor Dieser Film ging und geht mir durch und durch
Granskad i Tyskland den 11 november 2018
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" Das hat mir weh getan. "
Eine Liebe, Countrymusik vom Feinsten, ein todkrankes Kind und die Angst vor dem Tod-
davon handelt THE BROKEN CIRCLE. Und der ist Schmerz, ist wie ein Sog. Dabei facettenreich,
kraftvoll, so liebenswert, dass es wehtut. Diese niederländische Produktion befasst sich mit dem
eigentlich unbeschreiblich schweren Thema des Verlusts eines Kindes. In kleinen Episoden durchlaufe
ich das Leben eines jungen Paares...............................
" Was denkst du gerade? Dass ich es wusste und dich reinlegen wollte? "
THE BROKEN CIRCLE: Die schauspielerische Leistung von Veerle Baetens und Johan Heldenberg sowie
der kleinen Nell Cattrysse ist einfach nur phänomenal,....spielen sie doch ihre Rollen so glaubwürdig und
mit einem solchen Schmerz.
" Du gibst mir die Schuld, ja? In deiner! Familie gibt`s Kreb.s. "
Dies hier ist meine Liebeserklärung an diesen Film. Ein Film, der mich mitriss, der mich jegliche Emotionen
durchleben ließ- so wunderschön, so überglücklich, so elend traurig, so am Boden zerstört, so lebensfreudig........
und so nah am Tod.
" Wenn du jetzt Alabama bist, wer bin ich denn da? " - " Monroe? "

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Geschichte:

Er spielt Banjo in einer Bluegrass Band, sie hat einn Tattoo- Studio.
Eine Liebe, eine kleine Tochter und der Krebs. Wie kommt ein Paar
mit der größten privaten Katastrophe zurecht?
Davon erzählt dieser Film....................

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Fazit, meins:

Schmerzhaft präzise inszeniert der zwischen mehreren Zeitebenen vagabundierende Film
seinen Kernkonflikt.
" Wir haben Götter erfunden, weil wir Angst hatten! "
Ist es der Schmerz, der uns tötet? Reiner Schmerz, körperlich erduldet, leidlich ertragen, nie akzeptiert.
Er lässt nie nach, dieser Schmerz, niemals. Er wütet, bis wir kämpfen. Bis wir gewinnen, wir siegen, wir nicht
nachgeben, wir immer und immer weiter aufrecht stehen bleiben. Wie der Sieg aussieht, als letztliche Definition,
das bleibt für ewig verborgen. Und so fragt man sich vielleicht am Ende des Films, wer diesen Kampf gewonnen hat.
" Das Leben ist nicht so, es ist nicht großzügig. Es nimmt dir alles weg......und lacht dir frech ins Gesicht.............".
THE BROKEN CIRCLE- der Spagat zwischen Emotionalität und Authentizität gelingt hier trotz der Tatsache,
dass sowohl Didier als auch Elise in ihrer Art mit der Krankheit der kleinen Tochter und den Folgen umzugehen,
sehr unterschiedlich agieren. Und diese Musik,.....und dieses Ende.............und diese Musik................
Schwarz zu Weiß, Weiß zu Schwarz. Alles und nichts, Licht und Dunkelheit, Ying und Yang- wenn die Harmonie
nicht mehr aufersteht, dann ist wohl alles im Nichts verloren. Das Nichts ist wohl wie ein schwarzes Loch zu sehen,
es verschlingt alles, alles was von Bedeutung schien. Alles ist nun fort, unwiderruflich........fort.

...........If i needed you, would you come to me?
Would you come to me for the ease my pain?............................

Lauflänge: 107 Minuten ( mit Abspann ) !

Extras:

- Konzertmitschnitt der The Broken Circle Breakdown Bluegrass Band= 23.14 Minuten!

- Making of ( deutsch untertitelt ) = 38 Minuten!

...........I would come to you, i would swim the seas for the ease your pain...................".
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Petzold
5,0 av 5 stjärnor Ein tragisch-poetischer Film über Traumafolgen
Granskad i Tyskland den 12 mars 2014
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Abgesehen davon, dass dieser tragisch-poetisch-realistische Film wunderschön ist, bringt Broken-Circle dem Zuschauer Traumafolgen nahe.

Ich habe den Film im Kino zweimal gesehen und das Publikum (und ich) waren jedesmal fast überwältigt. Auch in einem öffentlichen (Fach)Gespräch über den Film blieben die Teilnehmer außergewöhnlich stumm. Diese erstarrungsähnliche Reaktion entsteht in der Identifikation mit dem Lebensschicksal der Protagonisten.

Diese erfahren durch den Krebstod ihres Kindes eine fundamentale Erschütterung ihres Selbst- und Weltverständnisses. Dies bedeutet : Wir alle hegen fundamentale Grundannahmen über das Leben, die sich bei kritischer Betrachtung als illusionär herausstellen. Im Film die Annahme, dass der Tod noch fern ist und unserer Kinder uns überleben. Dieser Gerechtigkeitsanspruch an das Leben zerbricht durch den Tod des Kindes.
„Es gibt eine Anzahl von Annahmen, die ein Glaubenssystem aufrechterhalten (…)Dies System von Überzeugungen besteht aus einer Reihe positiver Illusionen über das Leben, von denen wir nicht wollen, dass sie in Frage gestellt werden. Im wesentlichen glauben die meisten Menschen, dass ihnen Gutes passiert, wenn sie gut sind (…) Die umgekehrte Illusion wird auch von verschiedenen Glaubenssystemen gestützt : Menschen bekommen im Leben, was sie verdient haben(…) Auch das tröstet viele von uns, weil wir andere für schlecht und uns selbst für gut halten. Ein Trauma zerstört diese Illusion(S.61). Traumaopfer werden aus der Gesellschaft verbannt, weil (...)sie Träger des schrecklichen Wissens sind, dass die positiven Illusionen falsch sind" (D. Berceli. Körperübungen für die Traumabehandlunng S. 62)

Das Paar erlebt sich daher als hoffnungslos ohne Zukunftsperspektive. Leider kann es die eigenen (auch spirituellen) Bewältigungsmöglichkeiten nicht gegenseitig anerkennen.

Dies gelingt auch deshalb nicht, weil das Paar sich nach seinem alten prätraumatischen Lebensgefühl verständlicherweise zurücksehnt und sich deshalb gegenseitig beschuldigt. Schuldvorwürfe gehen von der Idee aus, das "man" etwas beeinflussen kann, ob im Guten oder Schlechten. Durch ein Trauma droht diese Vorstellung verlorenzugehen.

Tragischerweise kann mit Vorwürfen auch eine vorbeugende Absicht verbunden sein : Ein traumatisierter Mensch muß der Gefahr vorbeugen, einen erneuten Schicksalsschlag passiv zu erleiden. Das Paar kann sich daher der Beständigkeit ihrer Liebe nicht mehr sicher sein. Die Beziehung unbewußt aktiv zu zerstören, bevor "es" wie aus heiterem Himmel wieder passiert, kann daher ein Versuch sein, einer befürchteten erneuten Traumatisierung vorzubeugen. Man "hält selbst das Heft in der Hand" und entgeht so dem erwarteten erneuten Ohnmachtsgefühl.
Die Protagnostin versucht hierbei einen Kompromiss, in dem sie sich in "Alabama" umbenennt. So bleibt sie ihrem Mann einerseits verbunden und ist gleichzeitig getrennt. Ihr Mann widerum verteidigt verzweifelt einerseits seine atheistische, auf Kausaliät ausgerichtete Identität und vermittelt andererseits seiner Tochter ein ergreifendes spirituelles (Über-)Lebensverständnis.

Als Zuschauer ahnt man diesen Prozess meines Erachtens und ist auch deshalb sprachlos, weil im Film ein intaktes, vielleicht ideales (Eltern-)Paar in einem unterstützenden warmherzigen Umfeld gezeigt wird. Man kann daher die eigene Ohnmachtsreaktion als Zuschauer nicht dadurch mildern, indem man irgendeinem Beteiligten einen Vorwurf macht. Auch die in der Trauer auftauchenden Prozesse durchlebt das Paar. So erfährt man als Zuschauer des Films etwas von der Wucht einer traumatischen Erfahrung.

Darüber hinaus stellt der Film einen Zusammenhang zwischen dem privaten Trauma des Paares und dem gesellschaftlichen Trauma der USA - 9/11 - her. Auch Busch wirkt in diesem Kontext der Filmgeschichte zunächst als hilfloses Opfer und dann als Vetreter einer religiösen Ordnung.

Allerdings ist dies kein Film, der den Zuschauer in einem desolaten emotionalen Zustand hinterläßt. Das emotionale Gegengewicht zur traumatischen Filmerfahrung ist die poetische Ausdruckskraft des Film, die tröstet. Hierbei wird die Auferstehung direkt angesprochen :
"Weil ich ein armer fremder Wanderer bin
Alleine durch die Welt wandernd
Da gibt es keine Krankheiten, keine Mühe, keine Gefahr
Nur dieses breite Licht, durch das ich gehe
Ich gehe dorthin um meine Mutter zu sehen
Ich gehe dorthin um nicht mehr herumzustreunen
Einfach nur um zu sterben
Einfach nur um zu Hause anzukommen
(aus dem Lied "Wayfaring Stranger" im Film )

Durch den Film wurde mir erneut deutlich , das es so etwas wie einen existentiell sicheren Ort in der diesseitigen Welt nicht geben kann.
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